Der Club stellt sich vor
Der Prinzenclub der Landeshauptstadt Düsseldorf e.V. wurde 1958 gegründet und bietet den ehemaligen Karnevalsprinzen nicht nur eine standesgemäße Bleibe sondern ist auch eine hoch angesehene, gleichermaßen fröhliche wie elegante Gesellschaft im Düsseldorfer Winterbrauchtum.
28 ehemalige Prinzen und 8 Ehrenmitglieder treffen sich in Düsseldorfs Hausbrauerei "Zum Schlüssel" regelmäßig zum Gedankenaustausch und bereiten dort die beiden karnevalistischen Highlights des Düsseldorfer Karnevals, den eleganten Prinzenball im Hilton und den legendären Böser-Buben-Ball in den Rheinterrassen vor.
Die Mitglieder des Prinzenclubs bei der Nacht der Prinzen 2023.
Vorstand
Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten, dem Vize-Präsidenten und dem Schatzmeister. Die Vorstandsmitglieder werden für drei Zeitjahre von der ordentlichen Mitgliederversammlung gewählt.
Präsident
Jobsi Driessen
Vizepräsident
Dr. Rüdiger Dohmann
Schatzmeister
Wolfgang Kral
Goldenes Heft
6 x 11 Jahre Prinzenclub Düsseldorf. Das goldene Jubiläumsbuch als PDF-Download.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, Fotograf: Dolf Siebert, 1958. Blick von den Oberkasseler Rheinwiesen auf die Rheinfront der Altstadt.
Die Entstehung des Prinzenclubs – das Jahr 1958 in Düsseldorf
von Gisela Rudolph
Charles de Gaulle wurde Ministerpräsident Frankreichs und der neue Regierungschef der Sowjetunion hieß Chruschtschow. Die USA schickte ihren ersten Satelliten in den Weltraum und in Los Angeles starb der Schriftsteller Lion Feuchtwanger. Viel los war im Jahre 1958 auch in Düsseldorf. Der 300. Geburtstag Jan Wellems wurde mit einer Festwoche gefeiert, die Chirurgische Abteilung des Evangelischen Krankenhauses bekam mit Dr. Werner Forßmann einen Nobelpreisträger zum Chef, für den Messe-Hit DRUPA wird erstmals die neue 20.000 Quadratmeter große Ausstellungshalle F benutzt und der legendäre Alfredo Erede wurde Generalmusikdirektor der Rheinoper. Die CDU gewann die Landtagswahlen, die jüdische Synagoge in der Mauerstraße wurde eingeweiht und im noblen Parkhotel trafen sich sechs Herren.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf,
Fotograf: Dolf Siebert, 1958.
Prinzenpaar Addi I. und Inge Troost
bei der Prinzenkürung.
Die Ex-Prinzen Kurt Schüring, Addi Trost, Paul Hannemann, Franz Krampe, Erich Paefgen und Hans Leimbach waren zu einem großen Vorhaben zusammengekommen – nämlich den ehemaligen Narrenregenten eine würdige Heimat innerhalb des Düsseldorfer Jeckentums zu geben. Keine Geringschätzung der Prinzengarden war dies. Doch wer einmal ein stolzer Prinz im Karneval war, soll sich schließlich auch im wirklichen Leben unter seinesgleichen bewegen dürfen. Außerdem hatten es wieder mal die Kölner längst vorgemacht. Schon lange gab es in der Domstadt die Traditionsgemeinschaft der Dreigestirne – mit einem blauen Zylinder als tollitärem Markenzeichen. Im „vereinsbildenden Vorgespräch“, wie das Treffen 1958 in den Prinzenclub-Annalen genannt wird, waren sich die sechs Herren einig, dass ein simpler Verein keine angemessene Organisationsform für den künftigen elitären Mitgliederkreis sei. Bis die Welt nobel zu Grunde geht, sollte ‚noblesse oblige’ Wahlspruch des erlauchten Kreises sein – ähnlich den britischen Clubs, zu denen gehört, wer was auf sich hält. So wurde der „Club der Prinzen“ gegründet, der später etwas flüssiger in „Prinzenclub“ umgetauft wurde.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf
Fotograf: Unbekannt, 17.02.1958. Germanengruppe im Rosenmontagszug „Jan Wellem und seine Söhne“ am Corneliusplatz.
Flüssiges musste her, wollte man ein zünftig-tollitäres Clubleben auf die Beine stellen. Ob es wohl eine Runde Schampus gab, als Paul Hannemann und Addi Trost mit je 500 Mark aus eigener Tasche das Gründungskapital der Clubkasse stellten? Denn viel gab’s zu tun: Briefbögen mussten her, die Mützen waren in Auftrag zu geben und eigene Veranstaltungen sollte es auch geben. Eine zwar schmucke, dennoch närrische Kappe sollte den hohen Jecken-Status der Club-Prinzen unübersehbar machen. Peter Schramm ließ bei der damaligen Fahnenfabrik in der Benrather Straße die prächtigen goldfarbenen Mützen fertigen, die bis heute die Zugehörigkeit zum Club signalisieren. Schramm wurde dann auch bei der offiziellen Gründung, von der es leider keine Urkunde mehr gibt, Geschäftsführer des Clubs der Prinzen, der 1959 im Karnevalsausschuss, dem heutigen Comitee Düsseldorfer Carneval, aufgenommen wurde.
Zu ihrer ersten Veranstaltung luden die stolzen Ex-Prinzen 1963 in den Zweibrücker Hof an der Kö. Ob dies bereits als „Prinzenball“ über die Bühne ging, wissen selbst Düsseldorfs jecke Ikonen nicht mehr. Der Prinzenclub, der heute 28 Ex-Prinzen und acht Ehrenmitglieder zählt, ist Garant für ebenso jecke wie feine Feste im Karneval. In großer Gala geht's ins Hilton zum Prinzenball, bei dem die Prinzen in Frack und Narrenkappe Lackschuhkarneval von seiner besten Seite zeigen. Toll treiben es dafür Buben und Mädel aller Jahrgänge beim Böse Buben Ball in allen Sälen der Rheinterrasse.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf
Fotograf: Dolf Siebert, 1958.
Café-Terrasse der Konditorei Bittner, Königsallee 44.
Das Clubleben ist nicht minder abwechslungsreich. Alle zwei Monate ruft der Vorstand, gegenwärtig Jobsi Driessen als Chef, Dr. Rüdiger Dohmann als Vize und Wolfgang Kral als Schatzmeister, die Mitglieder zum „jour fixe“ zusammen. „Der offizielle Teil mit Beschlüssen und Veranstaltungsplanungen ist schnell abgehandelt“, sagt Jobsi. Denn zur Tagesordnung gehört das feucht-fröhliche Beisammensein. Schließlich handelt es sich um einen jecken Club, zu dessen oberster Maxime „Spaß an der Freud“ gehört. Den gibt’s reichlich, so sind sich alle Mitglieder einig.
Kein Wunder, dass gemunkelt wird, manch einer würde sich eigentlich wegen der Mitgliedschaft im Prinzenclub um den Narrenthron bewerben. Gern greift das neue Mitglied tief in die Tasche, um ein prinzliches Mahl auf den Tisch zu bringen. Das gehört nämlich zum Aufnahmeritus der „Frischlinge“ im Club. Zwar keine närrisch gekrönten Häupter, dafür Führungskräfte aus Wirtschaft, Sport, Politik bilden den Kreis der handverlesenen Club-Zugehörigen honoris causa. Und buchstäblich eine besondere Ehre ist es für jeden, dem die Ehrenmitgliedschaft im Prinzenclub angetragen wird. Denn wer drin ist, ist in!